Der Jazz Club Kappeln Möwenschrei e.V. lud ein zur ersten Veranstaltung in die ehrwürdige Location der alten Maschinenhalle. Viele Zuschauer sind diesem Aufruf gefolgt. Bereits vor dem Konzert war zu spüren, dass die Vorfreude groß war. Bereits beim Betreten der Halle gab es große Augen, was da alles an Instrumenten auf der Bühne zu sehen war. 12 Instrumente für 12 Musiker. Nicht jeden Tag bekommt man so eine große Band in die Gehörgänge gespült.
Die Rede ist natürlich von der JB Soul Orchestra Band, die mit hochkarätigen Musiker/innen gespickt ist und eine sehr breite Palette bespielt. Es ist also für jeden etwas dabei. Vorgestellt wurde die Band vom ersten Vorsitzenden Richard Herrous, der mit seinen Worten einen unvergesslichen Abend einläuten sollte.
Noch schnell ein Bier oder Wein vom Tresen geschnappt und schon ging es mit dem Opener los. Gimme some lovin ! Wer die Blues Brothers kennt hat den Song natürlich sofort erkannt. Der Groove ging sofort in die Füße und die Bläser machten ordentlich Druck und brachten die Halle sofort auf Betriebstemperatur.
Danach folgte gleich ein weiterer Klassiker mit Soulman. Beide Songs von Ernest Clinton gesungen, der ein tolles Gefühl für diese Songs besitzt und mit seiner Bühnenpräsenz auch die letzte Reihe erreicht.
Es ging gleich weiter mit Nadja Kläschen, die mit dem anspruchsvollen Song Valerie (Amy Winehouse) sofort zeigte, was für eine große Stimme uns für den Rest des Abends erwarten sollte. Spätestens nach Blame it on the boggie wurde an den Seiten der Bühne getanzt. Das Band zwischen den Musikern und dem Publikum war hergestellt. Ich habe keinen Menschen gesehen, der nicht mindestens mit dem Fuß gewippt oder ein Lächeln auf den Lippen hatte.
,,Joe Cocker“ war zur Stepvisite auch vorbeigekommen
Ein besonderer Moment war auch als Barni Söhnel, die ersten Töne von Unchain my heart anschlug. Wer hier seine Augen geschlossen hatte, glaubt, dass Joe Cocker höchstpersönlich auf der Bühne stand. Auch die Mimik passte zu dem Song mit dem unverkennbaren Händen, die Cocker-Like auf und ab gingen.
Die musikalische Reise auf die uns das JB Soul Orchestra mitgenommen hatte war sehr breit gefächert. Wie bereits beschrieben gab es viele Songs aus dem bekannten Blues Brothers Film, wie z.B. Think (Aretha Franklin), Sweet Home Chicago, Peter Gun Theme.
Es gab nach gut einer Stunde eine kurze Pause. Diese wurde auch gerne genutzt, um sich mit Getränken zu versorgen oder einfach nur mal draußen Luft zu schnappen. An den Tischen war während der Gespräche zu merken, dass dieser Abend einfach großartig sei. Dann ging es auch nach ein paar Minuten wieder los.
Mit dem Song Street Life von Randy Crawford wurde sofort wieder Gas gegeben. Mittlerweile wurde es an den Seiten der Bühne eng. Immer mehr Frauen tanzten und stimmten in den Gesang mit ein.
Danach wurde es etwas ruhiger und Ernest zeigte mit Sittin´on the dock of the bay, wie gefühlvoll und mit Wehmut dieser Song interpretiert werden kann. Sogar das obligatorische Whistle-Solo wurde hier dargeboten.
JB Soul Orchester drehte in der Zugabe jetzt so richtig auf
Nach gut über 2,5 Stunden sollte es dann gewesen sein. Natürlich forderten bei dieser Stimmung die Zuhörer eine Zugabe. Die haben es sich natürlich nicht nehmen lassen und mit dem Klassiker: Everybody needs somebody (Blues Brothers) alle Musiker vorgestellt. Ein jeder hat dort noch etwas Raum für sein ganz persönliches Solo gehabt, bevor nach etlichen Zugaben das Licht anging und die Zuschauer mit einem breiten Lächeln in den Sonntag geschickt wurden. Es blieben noch viele in der Halle, um sich nach so einem Konzert auszutauschen. Am Ende waren sich wohl alle einig. Das sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dieses Orchester nach Kappeln in die alte Maschinenhalle einzuladen.
Wer mehr über das JB Soul Orchester erfahren möchte, kann sich hier ein paar Eindrücke (auch akkustisch) verschaffen: https://jb-soul-orchestra.webnode.page/